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Neuartige Anti-Graffiti-Beschichtung für die europäische Denkmalpflege

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Neuartige Anti-Graffiti-Beschichtung für die europäische Denkmalpflege

Die Bewahrung des Weltkulturerbes stellt eine hochrangige, gesellschaftliche Aufgabe dar. Auf länderübergreifende, aktuelle Probleme - wie Graffiti - sollte dabei auch international reagiert werden. Die Anforderungen an diese sogenannten semi-permanente Anti-Graffiti-Beschichtungen für poröse, traditionelle Baumaterialien sind hoch:

  • niedrige Oberflächenenergie,
  • dauerhaft im Freien, mit hoher Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen,
  • vollständig zu entfernen mittels schonender Reinigungsverfahren,
  • durchlässig für Wasserdampf,
  • undurchlässig für kondensiertes Wasser,
  • optisch transparent und matt, und somit unsichtbar für das Auge.

Im Rahmen des EU-Projekts, "Graffititage", entwickelte das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP gemeinsam mit dem Zentrum für Karbon- und Polymer-Materialien der Polnischen Akademie der Wissenschaften (CMPiW PAN) eine neuartige, semi-permanente Anti-Graffiti-Beschichtung für die europäische Denkmalpflege. Diese wurde von fünf renommierten europäischen Bauinstituten erfolgreich getestet. Die neuartige Schutzbeschichtung erfüllt die hochgesteckten Anforderungen der Denkmalpfleger und Restauratoren. Sowohl die beiden polymeren Wirkkomponenten (Fraunhofer IAP), als auch die wässrigen Anstrichformulierungen (PAN) des Schutzsystems wurden zum Patent angemeldet.

Graffitifreie Baudenkmäler

Mediendienst, 7.9.2009

So manches denkmalgeschützte Bauwerk ist mit Graffiti überzogen. Die Farben abzubekommen ist – wenn überhaupt – oft nur mit ätzenden Lösungen möglich, die die Bausubstanz angreifen. Eine atmungsaktive Schutzschicht soll künftig vor den »Dekorationen« schützen.

Graffiti ist schnell gesprüht – es wieder abzubekommen ist dagegen mühsam. Besonders auf historischen Baudenkmälern: Sie bestehen meist aus porösen Materialien wie Naturstein oder Ziegeln. Die Farbe dringt tief in die Poren ein und ist dann selbst mit Hochdruckreinigern oder Lösungsmittelgemischen nicht mehr zu entfernen. Oft hilft nur noch, einen Teil der äußeren Bausubstanz wegzuätzen – oder mit dem Graffiti zu leben. Seit einigen Jahren gibt es Polymerschichten, die die Bauwerke vor den Schmierereien schützen sollen: Der wasserabweisende Lack verschließt die Poren und lässt die Farbe schlechter auf dem Untergrund haften – das Graffiti lässt sich abwischen. Das Manko: Da der Lack die Poren im Mauerwerk verschließt, kann das Gebäude nicht mehr atmen, es drohen Schimmel oder Versalzung. Zudem muss sich die Schicht bei denkmalgeschützten Gebäude wieder entfernen lassen.

»Die Anforderungen an eine solche Polymerschicht sind widersprüchlich: Einerseits darf sie die Poren nicht versiegeln, damit die Luft zwischen Gebäude und Außenraum weiterhin ausgetauscht wird, andererseits soll die Graffitifarbe nicht in die Poren eindringen. Der Anstrich soll widerstandsfähig sein und Witterung wie mechanische Reinigung aushalten. Zudem muss sich der Lack bei Bedarf quasi auf Knopfdruck mit wenig Aufwand restlos vom Gebäude entfernen lassen, ohne Schaden für die Bausubstanz«, sagt Prof. André Laschewsky, Forschungsbereichsleiter am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm.

Einen Polymerlack, der diese Anforderungen erfüllt, hat das Team um Laschewsky mit Partnern des Zentrums für Polymer- und Kohlenstoffmaterialien der polnischen Akademie der Wissenschaften in Gliwice und Zabrze in einem EU-Projekt entwickelt. »Unser neuartiger Polymerfilm verschließt die Poren, so dass Graffitifarbe nicht eindringt. Wasserdampf kann dennoch gut aus dem Gebäude entweichen: Die wasserabweisende Schicht, die das Polymer an der Oberfläche automatisch ausbildet, hat Minilücken und lässt Wasserdampf durch, während Regenwasser an ihr abprallt«, sagt Laschewsky. Muss die Schicht vom Gebäude entfernt werden, behandelt man es mit einer schwach basischen Lake. Die Schicht ändert sich chemisch und lässt sich abwaschen. Erste Feldtests hat das Polymer bereits gut überstanden: Koordiniert von der Fundacion LABEIN und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM haben die Partner in einem EU-Projekt diverse Steine und Ziegel beschichtet und wiederholt mit Graffiti bemalt – die Farbe ließ sich jedes Mal komplett entfernen.

Fraunhofer Graffitischutz - Artikel: Beschützte Baudenkmäler

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